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F.Birol, Energieagentur (IEA) gibt zu: Wenn wir nicht unter 1,5 Grad bleiben, geht die Welt zugrunde

Fatih Birol gestand ein, dass achtzig Prozent der Emissionen, welche den Anstieg von Temperaturen weltweit befeuerten, auf den Faktor Energie zurückzuführen seien. «Dieser Bereich muss transformiert werden, damit das Klimaziel von 1,5 Grad erreicht werden kann», sagte Birol, «wenn wir nicht unter dieser Marke bleiben, geht die Welt zugrunde.» Greta Tunberg glaubt nicht, dass Konsequenzen aus dieser Einsicht folgen werden: Sie könnten es priorisieren, aber sie sind gierig und schauen nur auf den Profit». Die Businesspläne der Energieindustrie sähen vor, weiterhin im Bereich der traditionellen Energien zu wachsen. Die Industrie werde den Weg aus der Ära von Öl, Gas und Kohle heraus nicht allein finden. Es gehe deshalb darum, den Druck von außen aufzubauen, sonst werde die Industrie weiter auf fossile Energie setzen.



Die bekanntesten Verter:innen der Klimabewegung haben am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos mit dem Geschäftsführer der Internationalen Energieagentur (IEA) darüber diskutiert, wie Regierungen und Unternehmen angemessen auf die Klimakrise reagieren sollen. Gemeinsam mit Helena Gualinga aus Ecuador und Vanessa Nakate, Uganda, haben Greta Thunberg, und Luisa Neubauersie am Donnerstag am WEF mit Fatih Birol, dem Geschäftsführer der Internationalen Energieagentur (IEA) gesprochen.


Thunbergs Nachricht war klar wie immer: «Wir sind in Davos, wo die Leute sich treffen, die im Kern der Klimakrise stehen und sie befeuern. Sie müssten die Probleme, die am Ursprung des Klimawandels stehen, lösen. Sie könnten es priorisieren, aber sie sind gierig und schauen nur auf den Profit», sagte die Aktivistin. «Es geht darum, den Druck von aussen aufzubauen, sonst wird die Industrie weiter auf fossile Energie setzen.»



Luisa Neubauer: Die Energieindustrie habe in den letzten vierzig Jahren nichts gelernt und beute weiterhin fossile Energieträger aus, obwohl man in der Branche um die Folgen für das Klima wisse. Die Businesspläne der Energieindustrie sähen vor, weiterhin im Bereich der traditionellen Energien zu wachsen. Die Industrie könne den Weg aus der Ära von Öl, Gas und Kohle heraus nicht allein finden. «Sie muss geführt werden.» Darum spreche man jetzt hier in Davos mit der IEA und Fatih Birol. Nach der Industrie werde man Staaten wie Katar und Unternehmen wie Blackrock ins Visier nehmen. «Die Klimabewegung wird diese Konfrontation nicht scheuen», stellte Neubauer klar.


«Die Tatsache, dass ich jetzt hier auf diesem Podium bin, ist schon ein Signal an die Welt», sagte Fatih Birol. Für diese Gelegenheit bedankte er sich im Namen der Industrie. Er gestand ein, dass achtzig Prozent der Emissionen, welche den Anstieg von Temperaturen weltweit befeuerten, auf den Faktor Energie zurückzuführen seien. «Dieser Bereich muss transformiert werden, damit das Klimaziel von 1,5 Grad erreicht werden kann», sagte Birol, «wenn wir nicht unter dieser Marke bleiben, geht die Welt zugrunde.»

Man müsse folglich Klima-, Energie- und Nahrungsmittelkrise zusammen anpacken. «Investieren ist das Zauberwort, um auf saubere Energien umzustellen», erklärte Birol weiter. Dafür stehe genug Kapital bereit, mehrere Billionen Dollar, vor allem aus der entwickelten Welt.


Vor diesem Hintergrund übergaben die Klimaaktivistinnen Fatih Birol als oberstem Vertreter der Industrie eine Unterlassungserklärung: «Stellt sofort die Erschliessung neuer Öl-, Gas- oder Kohleförderstätten ein.»

WEF: Greta Thunberg und Luisa Neubauer fordern Davos heraus (nzz.ch)





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